ARCHIV FÜR AUTOBAHN- UND STRASSENGESCHICHTE

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BAB A7: Die Autobahnmeisterei Göttingen

Eingangsschild
Zusammen mit der Verkehrsfreigabe der Teilstrecke von Göttingen bis Kassel am 20. Juni 1937 nahm auch die Straßenmeisterei Göttingen ihre Arbeit auf. Den Anblick, den sie als heutige Autobahnmeisterei den Verkehrsteilnehmern und Besuchern bietet, konnte man damals natürlich nicht erwarten. In der Regel bestanden die Meistereien der Jahre 1935 bis 1938 lediglich aus ein paar Holzschuppen. Erst ab etwa 1939 nahmen die Häuser und Räume den Umfang und das Aussehen an, was sich heute erfreulicher Weise noch bietet.

Den Entwurf für das heute unter Denkmalschutz stehende Gesamtobjekt lieferte der Göttinger Architekt Ernst Hermann Bockemühl. Er platzierte es in den Winkel, den die Ausfahrt aus Richtung Kassel der Anschlussstelle Göttingen mit der heutigen Bundesstraße 3 bildet. Sie entspricht einer jener Musteranlagen, wie sie Paul Bonatz und Bruno Wehner in ihrer Ausgabe 1 der 'Werkhefte der Reichsautobahnen' beschrieben:

"Die Straßenmeisterei liegt an der Reichsstraße. Von der hochgelegenen Autobahn sieht man in den geöffneten Winkel der Wagenhalle und des Dienstgebäudes. Die Wohnungen schließen sich als vierfaches Reihenhaus Z-förmig an. Alles ist gut und überzeugend, Werkstein und hellbrauner Klinker, bei der Wagenhalle kräftiges Relief durch vorspringende Torpfeiler und Sicherheit durch breite Eckpfeiler. Die Dachneigung der Fahrzeughalle ist ohne Schaden für den harmonischen gesamteindruck geringer als bei den schmalen Bauten."

Straßenmeisterei (1)
Bild 1: Eine frühe Aufnahme der Straßenmeisterei Göttingen: Wohnhaus (l), Dienstgebäude (m), Fahrzeughalle (r).

Straßenmeisterei (2)
Bild 2: Eine frühe Aufnahme der Straßenmeisterei Göttingen: Dienstgebäude und Fahrzeughalle mit dem Uhrturm.

Heute präsentiert sich die Autobahnmeisterei Göttingen mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als ein moderner Betrieb, der den hohen Anforderungen, die von der Bundesautobahn A7 gestellt werden, voll gerecht wird.

Autobahnmeisterei (3)
Bild 3: Das Dienstgebäude mit dem Schmuck des Herbstlaubs 2017.
Über die am linken Bildrand sichtbare Linde berichtet schon die Zeitschrift "Der RAB-Straßenmeister" 2. Jg. Heft 6, S, 12

Autobahnmeisterei (4)
Bild 4: Die Tore der Fahrzeughalle wurden erneuert, um den in der Halle Arbeitenden und den dort aufbewahrten Produktionsmitteln Schutz und Sicherheit zu gewähren.

Autobahnmeisterei (5)
Bild 5: Der Uhrturm wurde außen restauriert und innen mit einem neuen Werk versehen.

Autobahnmeisterei (6)
Bild 6: Die große Siloanlage weist auf die Aufgaben hin, die während der Wintermonate in den Bergen des Leine-, Werra- und Fuldatals zu bewältigen sind.

Autobahnmeisterei (7)
Bild 7: Die Zentrale im Dienstgebäude.

Text: H. Schneider, Naumburg/Saale 10/2017

Bildquellen:
Bilder 1 und 2: Bonatz/Wehner, RAB-Straßenmeistereien, Volk und Reich Verlag Berlin, 1942, S. 41 u. 43.
Bilder 3 bi 7: © H. Schneider, Naumburg (Saale), 9/2017

Das AfASG dank der Autobahnmeisterei Göttingen für die freundliche Unterstützung bei der inhaltlichen Gestaltung dieser Webseite

Schrifttum, Informationen, Karten:
Bonatz, P. und Wehner, B.: Reichsautobahn-Straßenmeistereien
Werkhefte der RABen Nr. 1, Verlag Volk und Reich Berlin (1942)

Wehner, B.: Wir planen Straßenmeistereien
RAB-Straßenmeister 2(1940) H. 1, S. 7-10 (3½ S., 5 Abb.), H. 3, S. 8-9 (1½ S., 2 Abb.), H. 4, S. 9 (2 S., 1 Abb.), H. 5, S. 8-9 (2 S., 1 Abb.)
Inhalt: H. 1: Raumbedarf für das Verwaltungsgebäude- - H. 3: Die Werkstätte. - H. 4: Anregungen für das Verwaltungsgebäude von Schmidz und Treß. - H. 5: Die Fahrzeug- und Gerätehalle (Verf. Maier).
[Quelle: Hafen, P.: Das Schrifttum über die deutschen Autobahnen]